Die 44. Sommerakademie Lilienfeld 2025 unter der Leitung von Präsidentin Karen De Pastel gestaltete sich wieder sehr erfolgreich. Hervorzuheben sind die vielen Konzerthöhepunkte und die sehr gut besuchten Kurse mit 145 Studierenden. Neben zahlreichen Kursteilnehmern aus Österreich und anderen europäischen Ländern, reisten extra zu unseren Kursen 12 Schüler aus China und 11 Schüler aus Mexiko! 20 Prozent der Kursteilnehmer waren Kinder unter 12 Jahren. Bei den 11 Abschlusskonzerten der Studierenden staunte das Konzertpublikum über die vielen ausgeprägt talentierten Ausführenden.
Die offizielle Eröffnung der SAL übernahm Bundesrat Karl Weber in Vertretung der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und leitete auch das Abendkonzert mit Grußworten ein.
Am Abend des Eröffnungstages fand am 29. Juni im Dormitorium des Stiftes das große Eröffnungskonzert der Sommerakademie mit Werken aus der Strauss Dynastie anlässlich des 200. Geburtsjahres von Johann Strauss Sohn statt. Das KünstlerOrchester Wien/Lilienfeld unter der Leitung von Werner Hackl (der vor allem die gespielten Werke moderierte) und der temperamentvollen Führung des Konzertmeisters und Stehgeigers Nandor Szederkenyi, begeisterte mit großem Elan und Schwung.
Am 6. Juli fand ein besonders schönes Eröffnungskonzert der zweiten Woche statt. Ein Doppelkonzert für zwei Violinen und das Tripelkonzert von Johann Sebastian Bach zum 340. Geburtsjahr und zum 275. Todesjahr und das „Kaiserquartett“ und ein Konzert für Violine und Cembalo von Joseph Haydn kamen zur Aufführung. Die drei Konzerte dirigierte Karen De Pastel mit viel Temperament und Können während das Varga Quartett Wien Haydns „Kaiserquartett“ zur besonderen Freude der Zuhörer aufführten. Die vier Solisten Julian Walder und Norman Spaeth (Violine), Carolin Ratzinger (Flöte) und Yi-Ting Wu-Mittermayer (Cembalo) bildeten zusammen mit dem erweiterten Varga Quartett Wien einen wunderbaren homogenen Klang und alle musizierten brillant und fein aufeinander abgestimmt.
Die zwei Dozentenkonzerte am 2. und 9. Juli zeigten wieder die hohe Qualität der Dozenten. Beeindruckend waren besonders die Darbietungen von Victoria Vasilchenko als Solo Pianistin und Korrepetitorin, Carolin Ratzinger mit einer Uraufführung eines Stückes für Solo Flöte von Karen De Pastel, Christophe Pantillon (Violoncello) begleitet von Yi-Ting Wu-Mittermayer am Klavier, die Vokalsolisten Monica Chavez, Florian Pejrimovsky und Jenny Hou, die chinesischen Gesänge vortrug, Alejandro Geberovich am Klavier mit seiner Eigenkomposition für Klavier und Flöte (gespielt von der Flötistin Carolin Ratzinger) und Hibiki Kojima als feinnerviger Korrepetitor und Jazz Performer. Berührend war die Lyrik von Irmtraut Helene Maria De Pastel aus dem Jahr 1944, ausdrucksvoll von ihrer Tochter Karen De Pastel am Tag des Todes ihrer Mutter vor sieben Jahren (2. Juli 2018) vorgetragen, anlässlich ihres 100. Geburtstages.
Auch die geistliche Musik in der Stiftsbasilika wurde mit zwei lateinischen Messen von Giovanni Pierluigi Palestrina zum 500. Geburtsjahr gewürdigt. Zur Eröffnungsmesse der SAL am 29. Juni sang der Stiftschor Lilienfeld Palestrinaꞌs „Missa de Beata Virgine“ und am 6. Juli sang das Vokalensemble „O Musica Wien“ im Rahmen der Festmesse seine „Missa Regina coeli“. Hauptzelebrant Abt Dr. Pius Maurer würdigte bei seiner Predigt am 29. Juni das Wirken von Giovanni Pierluigi Palestrina (italienischer Komponist in der Nachfolge des franko-flämischen Stils, Sänger und Kapellmeister der Renaissance) als ein herausragender Meister und Retter der Kirchenmusik! Seine Musik ist der Inbegriff der kontrapunktisch verfassten katholischen Kirchenmusik an der Schwelle zur neuzeitlichen Dur-Moll-Tonalität.
Am 3. Juli fand ein Auswahlspiel in Kooperation mit Thomastik-Infeld Wien für alle Violine-Studierende unter der Leitung von Julian Walder statt. Als Preis erhielten die Gewinner DYNAMO Sets (Violinsaiten) der Thomastik-Infeld Firma Wien. Zweite Preise wurden an Martin Rashlov und Tonislav Tonchev und einen Anerkennungspreis an Emil Kamilarov verliehen. Am 10. Juli begeisterte das Amadeus Big Band Festival mit 17 Musikern unter der Leitung von Franz Griesler im Cellarium des Stiftes vor 140 Konzertbesuchern. Analena Matejschek wirkte mit mehreren Liedern mit.
Abgerundet wurde die Sommerakademie mit dem Abschluss-Festgottesdienst am Sonntag, den 13. Juni um 10 Uhr. Ausführende waren Dozenten und Studierende. Prof. Karen De Pastel spielte zum Schluss der Messe das Praeludium in Es-Dur für Orgel von Johann Sebastian Bach.